Spaziergang durch den Ost- und Westpark mit Matthias Bauer, gleisdreieck-blog.de.

Unterwegs blicken wir zurück bis ins 19. Jahrhundert, als das Gelände vor den Toren der Stadt lag. In der von Lennée und Hochrecht gedachten Stadterweiterung war südlich Berlins der Generalszug vorgesehen: Gneisenau, Yorck, Horn, Bülow, Kleist. Doch bis  heute fehlt ein 800 m langes Stück in dieser Achse, weil sich die Anhalter, Dresdner und Potsdamer Bahn zum wichtigsten Bahnhof Berlin entwickelten, zu einer riesigen eisernen Landschaft.

Nach 1945 wurde das zur Reichsbahn gehörende Gelände von der DDR verwaltet, lag aber in Westberlin, so dass keiner etwas damit anfangen konnte. In diesem politischen Vakuum eroberte die Grün die eiserne Landschaft. Nach und nach wurde die ungeplante grüne Oase dann von den Anwohnern entdeckt. Aus diesen Entdeckungen und aus dem Kampf gegen die geplante Autobahn Westtangente entstand die Idee des Parks. Grüntangente statt Westtangente hieß die Parole.

Nach dem Fall der Mauer wurde die auf dem Gelände vorgesehene Bundesgartenschau abgesagt. Große Teile der Fläche wurden als Baulogistik für Potsdamer und Leipziger Platz sowie für die Tunnel unter dem Tiergarten genutzt. Doch in den Bebauungsplänen für Potsdamer und Leipziger Platz wurde festgesetzt, dass mindestens 16 Hektar ökologische Ausgleichsfläche auf dem Gleisdreieck angelegt werden sollen.

Freitag, 8.9.2023, 15.00 Uhr

Ostpark, Platz an der Ladestraße, vor dem Tor Eins